RISIKOMANAGEMENT und ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
für schönes und sicheres Gleitschirmfliegen
~ Weiterbildung / Seminar ~
Das Risikomanagement- und Entscheidungskonzept des Seminars analysiert und bewertet die Einflussgrößen des Gleitschirmfliegens. Risiken wie Chancen, die sich unmittelbar für unser eigenes Fliegen ergeben: „Wann ist für mich persönlich ein guter Flugtag? Welche Zutaten braucht es? Welche mag ich nicht?“
Neben all unserer Faszination und Leidenschaft ist das Gleitschirmfliegen unabdingbar mit Gefahren und Risiken verschiedenster Art verbunden. Fliegen ohne sie kommt in der Praxis nicht vor. Manchmal eilen sie dem Flug voraus, manchmal fliegen sie mit und manchmal wirken sie nach.
Im Mittelpunkt des Seminars stehen daher drei zentrale Fragen des Risikomanagements:
- Was sind die Hauptgefahren meines Flugvorhabens?
- Wo werden diese Gefahren zum Risiko?
- Wie beeinflusse ich als Pilot das Risiko?
Mit der Frage nach dem „Warum fliegen?“ fordert es überlegte Entscheidungen von uns ein, denen verlässliches Wissen zugrunde liegen sollte.
Neben diesem Grundwissen beinhaltet das Seminar eine strukturierte Methodik, um zur Frage nach dem „go“ – für oder gegen das Starten oder (Weiter-)Fliegen – risikobewusst, eigenverantwortlich und fundiert Position beziehen zu können:
Um Risiken identifizieren, bewerten und bewusste Entscheidungen daraus ableiten zu können. Und um Chancen erkennen und gewinnbringend für das eigene Fliegen nutzen zu können.
Dabei orientiert sich „Warum fliegen?“ an den Grundsätzen des klassischen Risikomanagements sowie des Entscheidungsprozesses in der Luftfahrt (FOR-DEC). „Warum fliegen?“ stellt aber kein Rechenwerk dar, an dessen Ende eine Zahl über unser Handeln oder Nicht-Handeln entscheidet. Vielmehr fördert es die Auseinandersetzung mit den eigenen Limits und die Sensibilität für die kritschen Momente des Fliegens.
Das Seminar besteht aus sechs aufeinander aufbauen Modulen: in den ersten beiden Modulen werden die objektiven und subjektiven Grundlagen des Gleitschirmfliegens gefestigt. Den Mittelteil des Seminars bilden das Risikomanagement und die Entscheidungsfindung. Mit den Modulen der Ziel- und Flugplanung schliesst das Seminar.
Naturgemäß dreht sich dabei einiges um den Verzicht. In erster Linie möchte ich mit meinem Seminar aber das nötige Handwerkszeug vermitteln, um schöne und sichere Flüge selbständig planen und durchführen zu können.
Unterstützt wurde ich in der Entwicklung des Seminars durch das Wissen und die Erfahrungen vieler Freunde, Kollegen und Experten aus dem Gleitschirmsport wie auch der professionellen Lawinenkunde – u.a. von meinen NOVA Teamkollegen sowie Robin Friess und Peter Cröniger vom DHV.
MEHR ZUM THEMA
- Auf Gefahrensuche, DHV-info 205
- Warum fliegen? (PDF)
INHALT UND ABLAUF
6 Module
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A. GRUNDLAGEN
MODUL 01 – Subjektiver Faktor Mensch / Selbstreflexion
Unser Entscheidungsverhalten wird von zahlreichen subjektiven Faktoren beeinflusst – u.a. von unserer Selbsteinschätzung, unseren Emotionen und Erfahrungen, unseren ausübungsspezifischen Fertigkeiten, unserer Ausrüstung, unseren eigenen Zielsetzungen oder auch unserem persönlichen Risikoverhalten.
Zudem besitzt ein jeder Pilot andere Stärken und Fähigkeiten, ebenso aber auch Schwächen und Fehler.
Das erste Modul zeigt den Einfluss des Faktors Mensch auf das Gleitschirmfliegen auf. Im Sinne einer ehrlichen und gesunden Selbstreflexion lernen wir unser eigenes Denken und Handeln kritisch und methodisch zu hinterfragen: um einerseits die menschlichen Fehler reduzieren, andererseits unser eigenes Potential besser ausschöpfen zu können.
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Dauer ~ 1:00 Stunden
FAKTOR MENSCH – Unsere Sichtweise als Pilot und Allein-Entscheider ist von Natur aus subjektiv. Unser Handeln immer selbstverantwortlich.
MODUL 02 – Objektive Faktoren
Als „objektiv“ bezeichnen wir die vorgegebenen und von uns unveränderbaren Faktoren. Für die spätere Risikobewertung werden diese systematisch in drei Kategorien eingeteilt:
#01 – WETTERLAGE
Die Wetterlage ist ein Produkt vieler Einflussgrößen: im uns gefährlichen Grenzbereich ist der Übergang von fliegbaren zu kritischen Bedingungen oft unscharf.
#02 – LUFTSTRÖMUNGEN
Thermik und Wind bewegen sich mehr als nur horizontal, vertikal, langsam oder schnell. Da sie bis auf wenige Ausnahmen unsichtbar bleiben, wird die Identifikation von Luftströmungen und die Lokalisierung von Turbulenzen zu einer komplexen Angelegenheit.
#03 – GELÄNDE UND LUFTRAUM
Flachland oder Gebirge, Luv oder Lee, freie oder unlandbare Zonen, hohe oder niedrige Frequentierung: vom Start bis zur Landung beeinflussen Form und Beschaffenheit von Gelände und Luftraum unser Denken und Handeln.
Das Erkennen und Verstehen der objektiven Faktoren steht – als elementare Grundlage für das Risikomanagement – im Fokus des zweiten Moduls.
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Dauer ~ 2:00 Stunden
OBJEKTIVE FAKTOREN – Wetterlage, Luftströmungen, Gelände und Luftraum.
B. RISIKOMANAGEMENT und ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
Modul 03 – Risikomanagement
Mit dem Wissen aus den vorangegangenen Modulen können die zentralen Fragen des Risikomanagements beantwortet werden:
#01 – Was sind die Hauptgefahren meines Flugvorhabens?
OBJEKTIVE RISIKOFAKTOREN
- Wie sind die Einzelfaktoren – Wetterlage, Luftströmungen, Gelände und Luftraum – zu bewerten?
- Wie die Wechselwirkungen zwischen den Faktoren?
- Gibt es typische Gefahrenmuster?
#02 – Wo werden diese zum Risiko?
EXPOSITION
- Befinden wir uns in sicherem Abstand oder in kritischer Nähe zu den Gefahrenquellen?
- Welche Gefahren begegnen uns in Geländenähe?
#03 – Wie beeinflusse ich als Pilot das Risiko?
SUBJEKTIVER RISIKOFAKTOR MENSCH
- Kann ich das objektive Risiko begründet reduzieren?
- Oder ist gar ein Risikoanstieg aufgrund meines Zutuns zu erwarten?
Die Risikolandschaft „Warum fliegen“ veranschaulicht das Gesamtisiko. Zudem werden unsere positiven Handlungsoptionen und Chancen sichtbar – wichtige Informationen für den Entscheidungsprozess.
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Dauer ~ 1:30 Stunden
Bsp. zu #01 OBJ. FAKTOREN: Typisches Alarmzeichen – starke Quellungen und vertikale Wolkenausdehnung innerhalb weniger Minuten. / Bsp. zu #02 EXPOSITION: Fliegen in Geländenähe erfordert immer exakte Kenntnis der Gefahrenlage. Störungen können ernste Konsequenzen haben. / Bsp. zu #03 FAKTOR MENSCH: Schlampiges Leinensortieren – ein beispielhafter „human error“ für großes und völlig unnötiges Risiko.
Modul 04 – Entscheidungsprozess „Warum fliegen?“
Das Risikomanagement schliesst die ersten drei Schritte des FOR-DEC-Entscheidungsprozesses ab:
1. Facts
Welche Situation liegt vor?
2. Options
Welche Handlungsoptionen bieten sich an?
3. Risks & Benefits
Welche Risiken und Nutzen sind mit den jeweiligen
Handlungsoptionen verbunden?
4. Decision
Welche Handlungsoption wird gewählt?
5. Execution
Ausführung der gewählten Handlungsoption.
6. Check
Führt der eingeschlagene Weg zum gewünschten Ziel?
Mit der Risikobewertung eröffnen sich in der Regel zahlreiche Handlungsoptionen für den vierten Schritt des FOR-DEC-Prozesses: „Starten? Weiterfliegen? Abbrechen? Wohin? Welche Linie?“ etc.
Der Entscheidungsprozess vermittelt eine strukturierte Methodik, um die Frage nach dem „go“ – für oder gegen das Starten oder (Weiter-)Fliegen – risikobewusst, eigenverantworlich und fundiert beantworten zu können.
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Dauer ~ 1:30 Stunden
* Das FOR-DEC Modell stellt im deutsch- sprachigen Raum die aktuelle Lehrmeinung in Bezug auf Entscheidungsfindungsprozesse in der Luftfahrt dar.
C. FLUGPLANUNG UND -VORBEREITUNG
MODUL 05 – Zielplanung
Egal ob man den Fokus auf Genuss, Sicherheit oder Leistung legt – man kann sich viel vornehmen und doch nichts davon erreichen. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein.
Für den Fortschritt entscheidend ist einerseits, dass man überhaupt Ziele hat, diese aber auch definiert und verfolgt: „Ich weiß, was ich will!“.
Andererseits müssen Ziele so gewählt sein, dass sie erreichbar, sprich realistisch sind.
Mit dem S.M.A.R.T.-Konzept wird eine einfache Methode vermittelt, wie ein jeder Pilot verantwortliche und umsetzbare Ziele einfach und schnell definieren kann.
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Dauer ~ 1:00 Stunden
MODUL 06 – Flugplanung
Prognosedaten über Wetter-, Wind- und Thermikverhältnisse sowie Informationen zur Geländebeschaffenheit können heute weitestgehend über das Internet bezogen und für die Flugplanung bewertet werden.
Je nach Flugvorhaben können die im Vorfeld gewonnen Informationen – angefangen von der Wahl des Startplatzes, dem etwaigen Startzeitpunkt, geländebedingten Schlüsselstellen bis hin zu taktischen Überlegungen und der Planung von Alternativen bei unvorhersehbaren Änderungen – entscheidend für die erfolgreiche Durchführung eines Flugvorhabens sein.
Das letzte Modul des Workshops vermittelt abschließend eine systematische Vorgehensweise zur situationsgerechten Flugplanung – im Sinne des Risikomanagements und der Entscheidungsfindung vor dem Flug.
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Dauer ~ 1:00 Stunde
SEMINARZIELE
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Eigene Fähigkeiten und Grenzen einschätzen lernen
Subjektive und objektive Faktoren verstehen und festigen
Chancen und Risiken erkennen und richtig bewerten
Transparent, bewusst und eigenverantwortlich Entscheiden
Persönlich erreichbare Ziele entwickeln und verfolgen
Situationsgerechte Flugplanung aneignen und durchführen
KONTAKT
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Wenn Du Fragen zu oder Interesse an meinem Seminar, meinem Vortrag oder einem Gleitschirm Tandemflug in den Berchtesgadener Alpen hast, ruf mich gerne an oder schreib´ mir einfach:
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Christian Lobensommer · Amerangstraße 7 · 83435 Bad Reichenhall · Deutschland